verwendet, um die Härte und Zugfestigkeit zu erhöhen
Atmosphärisches Härten
Was ist Härten?
Unter Härten versteht man das Erwärmen und anschließende Abschrecken bzw. kontrollierte Abkühlen von Stahl, bei dem es zu einer erheblichen Härtesteigerung kommt. Entweder an der Oberfläche oder im gesamten Bereich. In den meisten Fällen findet Härten in Verbindung mit einer anschließenden Wiedererwärmung, dem Anlassen, statt.
Verbesserte Eigenschaften sind je nach Werkstoff eine hohe Verschleißfestigkeit, hervorragende Härte, Dauerfestigkeit und erhöhte Zugfestigkeit.
Das Verfahren
Die Werkstoffe werden in einer Schutzgasatmosphäre, bestehend aus Stickstoff, Methanol und Erdgas, gehärtet. Die Atmosphäre wird genau auf den Kohlenstoffgehalt des jeweiligen Werkstoffs abgestimmt. Bei Temperaturen, die in der Regel über 780°C liegen, wird das Bauteil zunächst in ein Martensitgefüge umgewandelt und anschließend abgeschreckt bzw. kontrolliert abgekühlt. Diese schnelle Abkühlung wandelt das Stahlgefüge um und erfolgt durch Abschrecken in Öl, Gas oder anderen Abschreckmedien. Das anschließende Anlassen stellt die gewünschten Eigenschaften des Bauteils, vor allem die notwendige Härte und Zähigkeit ein. Das Anlassen erfolgt bei hohen Temperaturen. Nach dem Schutzgashärten kann optional eine Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den Restaustenit umzuwandeln und den Martensit zu stabilisieren. Aufgrund der hohen Temperaturen kommt es zwangsläufig zu einem gewissen Verzug.
Härten bedeutet das vollständige Durchhärten eines Werkstoffes. Härten und Anlassen unterscheiden sich daher deutlich vom Oberflächenhärten oder Ausscheidungshärten.
Die meisten Prozesse werden in hochentwickelten Ofenanlagen durchgeführt, die speziell dafür ausgelegt sind, bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Atmosphärisches Härten ist das Härten von Bauteilen in einer inerten Atmosphäre. Die Oberfläche des Bauteils wird vor Verzunderung und Oxidation sowie vor Aufkohlung und Entkohlung geschützt. Durch ein geregeltes Kohlenstoffpotential in der Schutzgasatmosphäre können Entkohlungs- und Aufkohlungsprozesse rückgängig gemacht werden.
Anwendungsgebiete
Praktisch alle technisch interessanten Stahllegierungen, wie Federstähle, Kaltverformungsstähle, Vergütungsstähle, Wälzlagerstähle, Warmverformungsstähle und Werkzeugstähle sowie eine große Anzahl hochlegierter Edelstähle und Gusslegierungen können gehärtet werden.
Das Härten von Metallen und Stählen im Allgemeinen ist ein sehr umfangreiches Thema. Es gibt viele verschiedene Anwendungen, die für unterschiedliche Werkstoffe genutzt werden können. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welches Verfahren für Ihren Zweck am besten geeignet ist, empfehlen wir Ihnen, mit einem unserer erfahrenen Mitarbeiter zu sprechen, um gemeinsam für Ihren Anwendungsfall die beste Wärmebehandlung auszuwählen.
Branchen
Verfahrensstandorte
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